Feb 28, 2009

Bis ans Ende der Nacht

Es war schon ein kalter Abend in Berlin, als wir zum Ernst-Reuter-Platz fuhren, um im dortigen Gravis-Geschäft ein Solokonzert zu hören. Die Örtlichkeit hatte etwas von einer modernen Tristesse, wir standen zwischen iMacs und JBL-Lautsprechern und als wir versuchten, etwas Konzert-Romantik wenigstens in unserem Perimeter zu erzeugen und den vor uns stehenden Apple ausschalteten, wurden wir mit einem erbosten Pieplaut bestraft, der uns zwang, das Gerät sofort wieder anzuschalten, woraufhin die Bildschirmpräsentation weiterlief, als wäre nichts gewesen.

Die Lieder von Gisbert zu Knyphausen in diesem Umfeld zu hören, tat der Stimmung keinen Abschlag, auch wenn der Gute durch die vielen Konzerttermine und durch das grelle Licht auf der kleinen Bühne etwas erschlagen aussah und sich auch gelegentlich beim Singen versprach.
Seine Texte haben genau die moderne Leichtigkeit, von der einem in Apple-Geschäften immer vorgeschwärmt wird. Er ist ein zeitgenössischer Barde, der, ohne die neueren Komplikationen durch das Netz, die Job-orientierte Gehetztheit, oder die zunehmende Patchworkisierung der Gefühle direkt anzusprechen, von dem Zustand singt, in dem diese erst entstehen können. Auch ohne Band, wie im Gravis, kommt seine Message durch, die, das ist so ersichtlich, besonders von seiner Stimme, seinen Texten und seinem Gitarrenspiel getragen wird. Seine Lieder sind mal schnell und schmerzlos, mal verspielt im Country-Stil, dann dunkel und selbstreflektiv, oder schleppend-hymnisch, eingängig und wunderschön:

«Und jetzt fängt alles von vorne an
Der Wind treibt uns fort und dann
Reden wir genau wie bisher
Von unserm Leben

Doch im Taumel, da fühlen wir uns wohl
Ein Hoch auf den Alkohol
Komm, einen noch, ich kann dich noch sehn

Und wir labern immer viel zu viel,
Doch wir sehn gut dabei aus,
Ja was wir tun das hat Stil
Doch ich hab Angst vor dem Ende der Nacht
Wenn das Licht uns fängt
Und der Tag ist bloß müde und verlacht»


Bluesig.

Gisbert zu Knyphausen - Gisbert zu Knyphausen, omaha records

Feb 26, 2009

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Und: In Englisch!

You just lie there, in some crappy bungalow in northern Thailand, some day, some time. Probably night, as you hear the animals from outside, through the thin wooden walls comes every single sound. Staring at the ceiling, you think about the day and about the things you saw and the complexity of life and death. And then you start thinking about the ceiling itself. A simple corrugated iron roof, light & shade in an endless row toward the far away walls. Time becomes a theoretic conception again; you recognise the importance of the metric system. Shades begin to move, shadows become figures, the roof itself becomes the front of a building, or a door, or a space station. Figures begin to dance, colors begin to change.

Then there is a click, deep at the very center of things, and the world is frozen. You close your eyes. In the bloodlit darkness behind your eyes you see silver patterns closing in from the edge of space, images jerking past like film compiled from random frames. Symbols, figures, faces...a mandala of brain-waste.

Your inner eye opens to the labyrinth of brain, synapses scurry along thin pathways. A whole universe made of knowledge and wisdom, errors and gaps spreading and disappearing.

And somewhere - you, laughing. In a small bamboo hut, distant fingers caressing the blanket, tears of release straeking your face.

opium.

Wir nannten es Arbeit XV

In der BASF findet die Firmenevaluation im Labor statt, so wie die Politik am Küchentisch. Im Diskurs unter den Laboranten lerne ich grundlegende Dinge des Betriebsklimas von einem interessanten neuen Blickwinkel kennen. Sicherheit ist immer ein beliebtes Thema. Die BASF tut seit einiger Zeit alles, um die Unfallstatistik niedrig zu halten, damit das Image nicht leidet. Im Grunde ist Chemie eine gefährliche Angelegenheit, im Labor fängt Sicherheit also an. Dort endet sie aber nicht, denn das riesige Firmengelände beherbergt andere Quellen, von denen Gefahrt ausgeht. So verzeichnet die gerade veröffentlichte Unfallstatistik des vorherigen Jahres den Löwenanteil bei den «Wegeunfällen», bedingt durch den starken Betriebsverkehr und die bunte Mischung aus Fortbewegungsmitteln, von Fahrrädern über Gabelstapler, Transporter, LKWs bis hin zu ganzen Güterzügen. Auch ich fühle mich morgens, wenn ich nach einer alkoholreichen Nacht etwas zu spät durch die Firma fahre, gelegentlich etwas unsicher auf meinen zwei Rädern. Gerade Ende Januar ist bei meinem Laborgebäude um die Ecke ein Fahrradfahrer beim Zusammenstoss mit einem Lastwagen tödlich verunglückt. Und heute erzählte mir ein Kollege, dass er gestern am Werkstor vom Werkschutz, der BASF-eigenen Polizei, auf Alkohol hin getestet wurde, weil er angeblich so seltsam gelaufen sei. Sowas sollte mir besser nicht passieren. In diesen Tagen finden die Mitarbeitergespräche in meiner Abteilung statt, in denen meine Kollegen von ihren Chefs gelobt oder getadelt werden. Direkt davon abhängig ist die Persönliche Erfolgsbeteilgung, oder kurz PEB, die es in der BASF für jeden Mitarbeiter jährlich sozusagen als zweites Weihnachtsgeld gibt. Ein Basissatz ist fest, zusätzlich Kohle gibt es bei guter Führung, weniger bei häufigem Fehlverhalten. Kein Wunder, finden in diesen Tagen (ebenso wie vor Weihnachten) häufiger Stichkontrollen an den Werkstoren statt. Wer klaut oder besoffen zur Arbeit kommt, kriegt keine PEB, und kein Weihnachtsgeld.

Die Sicherheitsmanie greift soweit um sich, dass sie im Laboralltag wie ein konstantes, unterschwelligs, an Brave New World erinnerndes Dröhnen angelangt ist. Irgendwelche Akademiker in den dafür zuständigen Abteilungen kreieren mit Vermarktungsagenturen immer neue, auf das Bewusstsein der Mitarbeiter abzielende Methoden. Meine Kollegen müssen mittlerweile Planspiele spielen, «Sichermacherboxen» öffnen, und irgendwann vielleicht auch mit Karten herumfuchteln, die an jene eines Schiedsrichters beim Fussball erinnern. Sie sollen, mit den Aufdrucken «Sicher!» und «Sicher?», die Kollegen auf ihre vorbildliche oder nicht vorbildliche Arbeitsweise aufmerksam machen. Wenn es nach dem Willen irgendwelcher bewusstseinsverändernder Sichermacher in den oberen Etagen geht, laufen wir alle bald wie Marionetten herum, zitieren Sicherheitsslogans («Sichermacher sind Vorbild, packen mit an und helfen, Missstände sofort zu beseitigen») und zeigen die rote Karte bei der leisesten Übertretung. Ob diese Gehirnwäsche, die auch als Kontrollelement den eigenen Kollegen gegenüber instrumentalisiert wird, dazu führt, dass die Arbeit sicherer wird, bleibt offen. Sicher ist, dass die Arbeit weniger wird, wenn man sich penibel an jede Vorschrift halten muss und dazu auch noch ständig auf seine Kollegen achten soll.

Feb 24, 2009

the happening world

Der Stadtteil, in dem ich wohne, gibt sich gern berlinerisch. Jungbusch sei der neue Szenebezirk, heisst es, Bars, Kunst, Interreligiöse Gemeinschaften ohne Ende. Es gibt den Nachtwandel einmal im Jahr, an dem während eines ganzen Wochenendes viele Kneipen, Ateliers und Improvisationsarrangements die ganze Nacht durch Programm machen. Endlich kann man in die verlaubten Hinterhöfe schauen, in denen Anwohner Zapfanlagen und Kühlschränke aufgestellt haben. Kann in Wohnungen schauen, deren Bewohner perverse, kunstfertige oder einfach nur bedenkliche Seiten zur Schau stellen. Kann auf einer Baustelle zu den Takten von angeheuerten DJs tanzen, die unter dem Banner von Sunshine Live an ihren Decks stehen.

Abgesehen davon bietet der Jungbusch den industriellen Rest-Charme, der an Mannheims Rheinseite übriggeblieben ist. Am Verbindungskanal lässt sich gut spazieren, wenn man mit den bisweilen anstrengenden Jugendgruppen klarkommt. Es gibt die Moschee, die grösste in Deutschland. Es gibt die Onkel Otto Bar, die in einem ehemaligen Bordell eingerichtet wurde. Hier herrscht aber nicht die volksoffene Stimmung wie im «longstreet» in Zürichs Langstrasse. In der Onkel Otto Bar werden nur Gäste über 30 eingelassen, und wenn der Türsteher etwas länger nach draussen kommt, man die Musik innen hören kann und die stark geschminkten Frauen sieht, dann möchte man auch gar nicht mehr da rein. Der Jungbusch hat vieles, hier ist es aber nicht wie in Prenzlauer Berg, Friedrichshain oder Mitte in Berlin, hier gibt sich die kulturelle bohème-Elite nicht die Klinke in die Hand in den ohnehin nicht vorhandenen Szene-Kneipen.

Feb 22, 2009

the happening world

Wir erinnern uns an die ungezählten Berichte, deren Autore den Einstieg gewagt haben in die Welt von Facebook. Wir erinnern uns an utopische Zahlenentwicklungen, gestern hatte er noch 14 Freunde, heute schon 56. Wachstumsraten, wie sie nur das Internet verheissen und verkünden kann; eine Imagination, wie sie die Menschen vergessen haben, und wie sie das Internet, die social communities, die Netzwerke und Webseiten, die ursprüngliche Form von wer-kennt-wen, den Menschen wieder zurückgeben müssen. Facebook selber hatte mir immer ein zu populistisches Design, der Schriftzug auf blauem Grund war exakt von der Konsistenz, wie TrueType-Schriftarten, die auf Flyern Verwendung fanden, die jedem gefallen sollten. Klein, gedrungen, aussagelos - kurz, die absolute Inkarnation dessen, wie sie Mainstream je erlebt hat. Und: «Easy for everybody to connect» - eine grosse Lüge! Von «Allen» kann hier gewiss nicht die Rede sein! Es ist nur die Fraktion derer, die zu faul, zu einfach, oder zu kompliziert sind, Email zu bedienen, Blogs zu lesen, Handynummern zu wählen. Ich habe mich nicht wochen-, sondern jahrelang gefragt: Weshalb hat es so eine grosse Anziehung? Warum entsagen die Nutzer den anderen Plattformen? Eine Antwort darauf wusste ich höchstens in Ansätzen. Klar-Myspace ist pubertierend, das muss jedem klar sein, der auf «browse» klickt und sich Profile anschaut. StudiVZ ist zu unschuldig, eine korrekte, ungefährliche, brave Errungenschaft, in deren Studienfach-Auswahlliste Juristik, BWL, Journalistik ganz weit oben stehen. Ich besah es mir von neuem: Das Desgin war nicht ganz so schlimm, es kostet nur wenig Mühe, es anzuschauen, auf der Seite zu bleiben. Der Geschmack, der sich bei mir einstellt, wenn ich mich Dingen widme, die mir nicht behagen, war so bitter nicht. Ab jetzt also Facebook.

Feb 16, 2009

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Als ich sie vom Flughafen abholte, als wir aus der Ankunftshalle hinab zu den Zügen gingen und ich auf der Rolltreppe vor ihr stand, drehte ich mich um und küsste sie. Wir waren so genau auf Augenhöhe. Die Rolltreppe war lang, wir hatten viel Zeit. Irgendwann fragte ich sie: «Will you warn me before I fall?», da ich das Ende der Treppe ja nicht kommen sehen konnte. Es war ein Spiel, das wir spielten, jedesmal wenn wir auf Rolltreppen fuhren, durch Kaufhäuser, Bahnhöfe, Flughäfen. Sie nickte bloss, schmunzelte, und hielt mich weiter eng umschlungen. Kurz darauf stolperten wir wie zwei Betrunkene mitsamt ihres Koffers in die Bahnhofshalle, konnten uns gerade noch auf den Beinen halten.

Feb 15, 2009

Aus dem Weg, Fremder!

Bisher war es ja nur eine Vermutung meinerseits, nun wurde es auch anderswo, in einem wesentlich grösseren Kontext, aufgegriffen: Die schleichende De-Evolutionierung des Städters. Warum zieht es uns in die Städte? Es ist schon lange bekannt, dass dort eine andere Taktung vorherrscht, alles geht schneller, die Stadt verheisst ein Leben von Action und Vielfalt. Was zu der Annahme führt, dass, frei nach Darwin, in der Stadt nur jene Leute ein Auskommen finden, die mit der gesteigerten Geschwindigkeit umgehen können. Es stellt für den Städter, so würde man denken, keine Schwierigkeit mehr da, den vielen Einflüssen und Eindrücken zu trotzden, auf den Verkehr zu achten, einen Kaffee zu jonglieren, pünktlich am Bahnsteig zu stehen, rücksichtsvoll eine schnelle Bestellung an der Theke abzugeben und niemanden auszubremsen. Die Wahrheit ist: Die Städter de-evolutionieren, der metropole Sumpf ist kein Dschungel-Camp, in dem die Lahmen und Unfähigen wieder zurück nach Hause, zurück aufs Land müssen. Stattdessen bleiben sie stur, halten Verkehr und Bedienung auf, schauen sich beim Fahrradfahren nicht um, schlendern telefonierend auf und neben Fussgängerstreifen herum, sind nicht bei der Sache, sondern immer irgendwo sonst, MSN, Facebook und Handy sei Dank.
Der Artikel in der FAZ, der die Errichtung einer Fussgängerzone in Frankfurt stigmatisiert, führt das Unheil ausgerechnet auf ebenjene vom Verkehr befreiten Zonen zurück, die mitten in der Innenstadt Areale von geradzu ländlicher Ruhe entstehen lassen.

Feb 14, 2009

Do Chemists Dream Of Electric Sheep?

Mich neulich wieder über das Fotographierverbot im Werk geärgert. Die Anlagen und Rohrbündel, die sich wie Schlangen durch das Gelände ziehen, die in ihrer stählernen Mattheit leicht gekrümmt unter dem blauen Himmel liegen, gäben ein tolles Motiv ab. Minutenlang starre ich aus dem Fenster, vergesse ganz meinen Analysenbericht, lege die Zeitung beiseite. Ich nehme mir ein Papier aus dem Drucker und einen Bleistift. Dann zeichne ich das Ganze eben, denke ich.

the happening world

Anderswo wird Mannheim ja, wenn es um elektronische Musik geht, in einem Atemzug zusammen mit Berlin, Frankfurt, Hamburg und Köln genannt. Wenn es um Clubkultur geht, dann muss sich das Rhein-Neckar-Städtchen allerdings noch hintenan stellen. Der einzige Club, in dem grössere Namen auflegen, ist das Loft in Ludwigshafen. Wo in Zürich und anderen Städten Musikspielstätten in umfunktionierten Lagerhallen und Fabrikbauten entstehen, hält sich Mannheim sein Tanzlokal eben im Industrie-Appendix Ludwigshafen. Dort spielt heute übrigens James Holden.

Das Frühjahr hält aber auch den einen oder anderen Leckerbissen bereit für musikverwöhnte Hauptstadtohren. Ende März findet wieder das Timewarp-Festival statt, und niemand anderes als DJ Koze bespielt am Vor-vorabend der Abschlussparty das Planetarium in Mannheim in einem Kopfhörerkonzert. Das Lineup am Samstag (4.4.) ist beachtlich.

Time-Warp

Feb 10, 2009

Wir nannten es Arbeit XIV

Mein Arbeitspensum sah 37.5 Stunden pro Woche vor, sowenig habe ich nie zuvor in meinem Leben gearbeitet. Ich stand dennoch, vielleicht nach alter Gewohnheit, um sechs Uhr auf, trank mit den Kollegen um sieben schon einen ersten Kaffee, und war eine Viertelstunde später in meinem Labor. So konnte ich, der Anforderung folgend, nach siebeneinhalb Stunden plus eine Stunde Mittagspause, um viertel vor vier wieder abdampfen und hatte so den Nachmittag und ganzen Abend für mich. Ich hatte «Vertrauensarbeitszeit», musste nicht zu Beginn und Ende der Arbeit stechen, auch nicht aufschreiben. Ich konnte später kommen und später gehen, früh kommen und lange bleiben, gar nicht kommen oder nach durchzechten Nächten erst zur Frühstückspause um halb zehn auftauchen und um drei, mit einem klareren Kopf und etwas Arbeit hinter mir, wieder gehen.

Feb 8, 2009

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Wer vor 18 Monaten 1158,48 Euro in Aktien der vom Bankenrettungsfonds Soffin vor dem Untergang bewahrten Commerzbank investiert hat, musste sich 18 Monate lang über fallende Kurse ärgern und hat heute noch etwa 215 Euro übrig. Wer vor 18 Monaten 1158,48 Euro in Krombacher Bier investiert hat, konnte 18 Monate lang jede Woche einen Kasten herrliches Pils geniessen, war ständig heiter, hat den Regenwald gerettet und hat heute noch... Achtung, jetzt kommt's: Leergut im Wert von 223,20 Euro.
Quelle: FAZ

Feb 5, 2009

Vergesslichkeitsbekundungen

Von Aufforderungen umgeben, nochmal anzurufen, mehrmals daran zu erinnern, es aufzuschreiben, es rot anzustreichen, es sich einzukreisen, frage ich mich: Wozu haben wir eigentlich ein Gehirn? Woher kommt diese Erinnerungsunfreudigkeit, das völlige Misstrauen seinem eigenen Gedächtnis gegenüber? Oder: Sollte es im Gegenteil ein Zeichen äusserster Freundschaft sein, wenn mir eingeladene Gäste ihr Erscheinen duch die Geste versichern, dass sie es sich im Terminkalender eingetragen/rot angestrichen/eingekreist haben? Will ich denn wirklich in die papierne Sinnlosigkeit einer Agenda eindringen? Sollte es mich zufriedenstellen, meine Freunde nur noch dadurch reanimieren zu können, indem ich ihre elektronikgestützte Erinnerung durch dreimalige Anrufe vor unserem Treffen aktiviere? Das Outsourcing der Gedanken erinnert geradezu an Dumbledores Denkarien aus Harry Potter.

Feb 3, 2009

«I have an electronic dream»

The FACTS are only part of the PROBLEM, not of the SOLUTION.
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Back home again he uncorked the wine, let it breath, drank a few glasses of it and tried to think of something meaningful, but could not. And then, with a glass of Merlot, gulped down all the pills at once.

However, he had been burned. The capsules were not barbiturates, as represented. They were some kind of cheap psychedelics, of a type he had never dropped before, probably a mixture, and new on the market. Instead of quietly suffocating, Charles Freck began to hallucinate. He had to face the FACT - considering how many of the capsules he had swallowed - that he was in for some trip...

by k. dick
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Feb 2, 2009

Wir nannten es Arbeit XIII

Irgendwann ging der leichte Bauchansatz, der sich nach jedem gehaltvollen Mittagessen in der Firma bildete und sich während des restlichen Tages langsam auflöste, nicht mehr weg. Eigentlich ist die tägliche Fahrradfahrt gut dazu geeignet, die Kantinenkalorien abzubauen, bei fünf bis sechs Mahlzeiten pro Tag reicht das Mass an Bewegung aber nicht mehr aus. Die Röhrenhosen sind zu eng geworden. Meine Arbeitskollegen machten sich schon darüber lustig, dass ich in die typische BASF-Falle getappt sei, nämlich die der Gewichtszunahme. Junge, unterernährte, hungrige Chemiker kommen von der Universität in die behüteten Zustände der Firma, in der regelmässige Mahlzeiten und Kaffeepausen auf sie warten. Bei mir allerdings ist es ein freiwilliges Hineingehen, die Zeit zwischen den Studien soll völlig dem Wohlergehen dienen, ich gehe dreimal pro Woche ins Fitnessstudio und auch in die Sauna, esse in Mengen und auch gesund und lasse wenige Gelegenheiten aus, Wein aus der Region oder von anderswo zu verkosten. Endlich hat das von Entbehrungen geprägte Studentenleben ein Ende! Ende des Prekariats. Bloss die gelegentlichen Reisen nach Berlin und Zürich sind zuviel des Guten und lassen die alten Zeiten wieder zurückkehren, in denen ich mich in die Arme des Plastikgeldes geben muss.