Mar 5, 2010

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Meine Mitbewohnerin fragt: «Und, hat sich dein Vater über den Kuchen gefreut?»
Naja, so wie er eben kann. An einem Abend wie diesem beneidete ich alle Söhne in geordneten Familienstrukturen, vielleicht mit etwas west- oder südeuropäischer Charakterwärme, Anerkennung oder einer allgemeinen Lockerheit, was die Verwandten angeht. So aber fuhr ich ziemlich unzufrieden von der Redaktion wieder nach Hause. Wenn es nicht so verdammt kalt gewesen wäre, hätte ich noch in einer Bar auf dem Weg gestoppt, aber auch so machte mich keine dieser langweiligen Kneipen im minimalistisch-Wohnzimmer-artigen Stil an. Es sind Semesterferien, zum Teufel! Und ich merke es daran, dass zuviel Zeit ist, um sich über alle möglichen Dinge den Kopf zu zerbrechen. Die wenigen Prüfungen, Vorträge und anderen Aufgaben, die es zu erledigen gilt, lassen zu viel Freiraum. Wie angenehm war es noch, als die ganze Hektik und die innere Unrast gar keine Gelegenheit dazu liessen, unzufrieden zu sein.

1 comment:

  1. ohhh...nicht unzufrieden sein...mach mal n schönen ausflug aufs land oder geh ins tropical ireland oder wenigstens auf den assitoaster und stell dir vor es sei sommer...

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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.