Feb 5, 2010
the happening world
Inmitten des Trubels des Studiums, der Prüfungen, der Zeitungsarbeit, der Seminarvorbereitung und der generellen Schlammschlacht mit dem Winter hatte ich meinen Zorn wiedergefunden. Der Zorn war am Telefon gekommen, als ich einer Beamtin erklären sollte, weswegen genau ich einen Antrag auf Förderung eingereicht hatte, der so unvollständig und ungerichtet war, dass es ihr in den Augen weh getan haben muss. Ich würde gern mal in diese sogenannte "Zentrale" gehen, um mir die Damen am Telefon genauer anzusehen. Die Frau, die sich um Veranstaltungen und Referenten kümmert, hatte eine ähnliche mutterhafte Stimme und versuchte mit ihrer Aufzählungsredetaktik einschüchternd zu wirken. Die Förderungs-Frau unterschied sich davon wenig und doppelte nach ihrer vernichtenden Analyse noch nach: Sie müsse unbedingt alle Telefonnummern haben, unter denen sie mich erreichen könne. Das zog mir echt die Schuhe aus, die nach dem halbstündigen Gespräch ohnehin nurmehr lose geschnürt waren. Keine Stunde vorher hatte sie mich in der S-Bahn auf dem Handy erreicht, und nun wirft sie mir indirekt vor, dass ich ihr wichtige Kontaktdaten vorenthalte?? Fördert die Landes"zentrale" für Politische Bildung etwa nur Bürger mit Zweithandy? Das Einvernehmen blieb eisig, ihr Lachen, als sie mir "Viel Glück" für die Überarbeitung des Antrags wünschte, klang aber jovial. Vielleicht bin ich tatsächlich noch blind für den Fakt, dass Beamtenfuzzis, selbst wenn sie in der politischen Bildungsförderung arbeiten, hauptberuflich in erster Linie überbürokratische Korrektheit betreiben. Damit lassen sich geschätzte 37 Wochenstunden schliesslich auch füllen. Meinen Zorn auf jeden Fall hatte ich recht unbürokratisch erhalten, und genauso unbürokratisch würde die werte Telefonfrau einen zweiten Antrag bekommen, der auch für Leute mit Leseschwäche verständlich ist.
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.