Feb 17, 2010

the happening world

Was macht eigentlich jemand, der vor lauter Beschäftigung mit Quantenmechanik und Festkörperphysik des abends fantasiert, sein Freundeskreis bestehe letztlich nur noch aus den Granden ehemaliger deutscher handfester Forschung: Planck, Einstein, Volmer, Hückel. Richtig, er geht Bücher kaufen. Unter den zart-sakralen Klängen des polnischen DJ-Bruders Jacaszek und der Sonne, die für einmal Berlin einheizt und die Eis-Schmelzzeit einläutet, gehe ich los, um Lektüre zu besorgen: Der grosse Kolumnist Hans Zippert (jetzt in der «Welt», aber was solls) hat voriges Jahr ein Buch herausgebracht, in dem handverlesen die besten seiner Stücke aneinandergereiht sind. Obwohl ich soetwas immer sehr gewollt finde (die Hauruck-Humor-Technik hat etwas unbestimmt Martenstein-Süddeutsches), kann ich nicht umhin, mich nach einem Lacher in den letzten Lerntagen zu sehnen. Zum Beispiel diesem hier:

«Seit Jahren wird in Deutschland beklagt, Ausländer würden sich oft abkapseln, sie lebten isoliert in eigenen Stadtteilen. Doch es ist sogar noch viel schlimmer: Ausländer leben sogar völlig von Deutschland isoliert in eigenen Staaten.»

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