Feb 19, 2010

the happening world

Ich schwebte aus der letzten schriftlichen Prüfung raus, gab meine Bücher zurück und fuhr Sushi essen. Der Tag war gelaufen, wie Tage im Traum ablaufen: Wirr, wichtig, wurmlochartig.
Dann ging im zum Frisör. Stapfte durch den Matsch auf den Gehwegen der Kollwitzstrasse. Wartete, bis meine Friseuse frei wurde und hatte den Eindruck, dass sich der halbe Laden über mich lustig machte, weil ich Frauenmagazine las, aber etwas Anständiges für Männer hatten die eben auch nicht zu bieten. Als Nora dann kam und wir beratschlagten, was man noch tun könne mit meiner Frisur, stand mein Entschluss fest: Ich musste eine Friseuse kennenlernen! Sie schnitt, zupfte und rasierte eine geschlagene Stunde an mir rum, fand hier noch etwas und dort und machte akrobatische Übungen vor, seitlich und hinter mir, und wenn ich meine Brille aufgehabt hätte, dann hätte ich mich vermutlich an ihrem Friseusenkörper nicht sattsehen können. So aber liess ich alles über mich ergehen und war nachher richtig zufrieden mit dem Schnitt. Ich sagte ihr das, und fügte an, dass sie sich das merken solle, falls ich mal wiederkäme. Erst reagierte sie nicht darauf, sie war etwas hibbelig, touchierte mich manchmal mit der Schere und schniefte ausserdem ständig, so dass ich dachte, «die hat sich vorher noch etwas reingezogen». Dann fragte sie mich aber doch nach meiner Nummer, für den Notfall, wie sie meinte, falls ich bei einem zukünftigen Termin mal nicht auftauchen würde. Nee, ist schon klar.

No comments:

Post a Comment

Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.