Jan 4, 2010

der letzte schernikau

Das Buch wurde in den Feuilletons ziemlich gelobt, es ist aber auch ausnahmlos gut geschrieben und gewissenhaft recherchiert. Es erzählt die Geschichte von drei, oder eher vier Personen, von Ronald M. Schernikau, dem «letzten Kommunisten», einem schwulen Schriftsteller in Berlin, der kurz vor der Wende noch rüber ist, in den Osten. Ausserdem erzählt Autor Matthias Frings viel von sich selber, was sehr unterhaltsam ist und dem ganzen ein Setting gibt. Dann geht es auch um Schernikaus Mutter, die wenige Jahre nach dem Mauerbau auch rüber ist, in Gegenrichtung zu ihrem Sohn später, in den Westen. Ausserdem erzählt das Buch natürlich vom berauschenden Berlin und insbesondere Kreuzberg der 80er. Nicht so eine schwuchtelige Sozialanalyse, die alle Klassen abdeckt in Mitte oder Prenzlauer Berg. Eine plastische, effektreiche und in einem netten Mikrokosmos angesiedelte Geschichte übers Schwulsein in der Frühzeit, politische Einstellungen, der Kampf dafür und Freundschaften.

Die taz hat mit dem Autor ein Interview geführt, Rezension aus der FAZ, von Dietmar Dath, ihrem eigenen linken Hofschriftsteller.

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