Dec 2, 2009

the happening world

Ich führe wieder Telefongespräche, nach denen ich auflege und mich frage, warum die Leute nicht einfach ihren Job erledigen, und zwar so gut es geht. Gleich anschliessend frage ich mich, was schiefgelaufen ist, dass die Vorstellung vom richtig-erledigen des Jobs offenbar so grundlegend aus den Bahnen geraten ist, und das auch noch toleriert wird, vermutlich schlichtweg aus dem Grund, weil ja alle Bewerber schlechter sind, die Einschulung Geld kostet und man die momentane Besetzung nicht einfach entlassen könnte, weil sie dann auf der Strasse stände. Oder - halt: Es sind ja Beamte. Schlechte Arbeitsleistung, lebenslang, und dann eine stattliche Rente. Dass so die Bürger ein schlechtes Bild von Politik im Allgemeinen und von den Bürgerservices im Speziellen haben, ist dann auch kein Wunder mehr. Ich bin ja gerade erst dabei, mich mit meinen idealistischen Verbesserungsgedanken an diesen Hindernissen zu reiben. Und es ist nicht schön, bei der Stelle für "Veranstaltungen, Seminare, Gesprächskreise" der Landeszentrale für politische Bildung bei der Frage nach Referenten zu dem Thema (welches wohl? Politische Bildung!) von einer Schreibtischdame mit genervter Stimme angepflaumt zu werden, als ob jeder, der sich (freiwillig) damit befasst, sich erst ein Diplom beschaffen sollte, bevor er auch nur daran denken darf, anzurufen. Also wirklich! Kein Wunder, mangelt es den Bürgern an Interesse, sich mit solchen Stellen zu befassen. Meine Ämterangst ist hier allerdings kurz nach dem Zorn, der dem Telefonat folgt, schon wieder verflogen. Mich kriegen die nicht so leicht klein! Die sollen mal schön ihrem Regierungsauftrag nachkommen und ihre Kohle abarbeiten.
Direkt anschliessend wurde ich von der Schreibtischfrau, die sich um "Förderung, Öffentlichkeitsarbeit, Sonderurlaub" kümmert, wieder aufgebaut, obwohl sie mich mit meinem Ansinnen erst gegen die "Lesen Sie unsere Förderbedingungen"-Wand laufen liess. Über Anträge für 2010 könne eh erst im Januar entschieden werden, und ich solle mir das doch mal durchlesen und wir könnten dann nochmal telefonieren. Völlig unabgeneigt stand sie dem Ganzen auch nicht gegenüber. Sie freue sich, liess sie sogar verlauten, weil sie bis anhin noch wenig anderes bekommen habe. Na also.

Nebenbei keimt immer noch der Gedanke, die ganze Chose hier auf ein journalistisch besser aussehendes Format drüben bei wordpress zu packen. Aber - kommt Zeit, kommt Rat.

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