Oct 21, 2008
Wir nannten es Arbeit III
Gestern bei einem Kontaktforum gewesen, zu dem ich letzte Woche von HR eingeladen wurde. Da das Treffen ausschliesslich für Naturwissenschaftler war, traf ich dort auch zum ersten Mal alle Praktikanten meines Faches. Einige von ihnen machen das Praktikum, um die Zeit bis zum Beginn der Promotion zu überbrücken und wurden von ihrem Professor eingeschleust – dementsprechend sind sie eher zurückhaltend und können sich nicht so ganz auf die industrielle Arbeitsweise einstellen. Wir haben uns verabredet, mal Mittagessen zu gehen. Da wir alle so verstreut über das Werksgelände verteilt sind, erfordert das sorgfältige Planung. Beim Kontaktforum haben wir Wissenschaftler kennengelernt, die schon länger in der BASF tätig sind. Der Einstieg ist immer gleich: Man hat einen PhD in Biologie, Physik oder Chemie und leitet als erstes ein Labor oder einen Zusammenschluss von Labors, so wie es mein Chef auch gerade tut. Zwei bis drei Laboranten (und, wenns hochkommt, ein fleissiger Praktikant, so wie ich) arbeiten an den Projekten, die man ausarbeitet. Den Kontakt zur «echten» Chemie oder Biologie, zum Handwerk, hat man zu diesem Zeitpunkt bereits verloren. Man sitzt im Büro und steht nicht mehr im Labor. Nach drei bis vier Jahren bietet sich die Möglichkeit, die Abteilung zu wechseln, unter Umständen auch das Arbeitsfeld. So kann man im technischen Marketing landen, bei der Produktion, und so weiter. Auf diese Weise lernt man viele Bereiche des Konzerns kennen, unter Umständen auf anderen Kontinenten, und kann so die goldene Mitte ausloten, wo man sich am wohlsten fühlt. Für Dr. Simon Champ, der mir beim Mittagessen gegenüber sass, bedeutet das Marketing im Kosmetik-Bereich. Er klärte mich über die Trends der nächsten zehn Jahre auf, und verlor auch einige Worte über Anti-Aging, got2b Haargels und UV-A-Strahlung. Noch ein Wort zum Mittagessen: Das fand im BASF Casino statt, dem besten Lokal des Betriebs, wo nur auf Einladung gespiesen wird. Für einmal durften wir uns fühlen wie auf der Vorstandsetage und bekamen vier köstliche Gänge serviert. Als wir fertig waren, so gegen zwei, halb drei, beschlossen wir, dass wir für heute genug gearbeitet hätten und machten uns auf den Weg nach Hause.
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.