Jan 21, 2009
Heimwärts, aber wo ist das?
Gestern endlich ist «Valkyrie» in die Kinos gekommen, und seine Qualität straft anscheinend die Verfechter eines Cruise-freien Stauffenberg-Requiems Lügen. Der Film ist mehr als passabel, richtig spannend, gut inszeniert. So urteilt zumindest die Presse. Aus einer Vorahnung, die mich die ganze Jahr über begleitet hat, ist Realität geworden: Wozu eigentlich das ganze Brimborium um die Dialektik, wo das Duo Cruise/Singer spielen dürfe, und ob überhaupt. Es gab da auch einige zweifelhafte Allianzen in Deutschland, die sich für Hollywood starkmachten, allen voran Frank Schirrmacher, einer der Herausgeber der F.A.Z., und sein Kollege, der Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck. Die Insbrunst ihrer Anteilnahme konnte einen zu der Frage bringen, ob es in Deutschland noch wichtigere Fragen gab. Die Antwort, wenn man denn soweit gelangte, lautete: nein. Der Konsens, den man bezüglich des Films nun fand, deutet darauf hin, dass man, natürlich auch im Angesicht drängender Fragen, wieder dazu übergeht, sich konkreteren Dingen zu widmen. Wo, so frage ich, war denn der Fokus des letzten Jahres, wo war die Aufmerksamkeit, wohin war die Tatkraft gerichtet? Wo war Deutschland? So fragt auch die F.A.Z. von heute: «Deutschland, aber wo liegt es?». Selbst Schiller wusste es nicht: «Ich weiss das Land nicht zu finden.»
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.