Feb 22, 2009
the happening world
Wir erinnern uns an die ungezählten Berichte, deren Autore den Einstieg gewagt haben in die Welt von Facebook. Wir erinnern uns an utopische Zahlenentwicklungen, gestern hatte er noch 14 Freunde, heute schon 56. Wachstumsraten, wie sie nur das Internet verheissen und verkünden kann; eine Imagination, wie sie die Menschen vergessen haben, und wie sie das Internet, die social communities, die Netzwerke und Webseiten, die ursprüngliche Form von wer-kennt-wen, den Menschen wieder zurückgeben müssen. Facebook selber hatte mir immer ein zu populistisches Design, der Schriftzug auf blauem Grund war exakt von der Konsistenz, wie TrueType-Schriftarten, die auf Flyern Verwendung fanden, die jedem gefallen sollten. Klein, gedrungen, aussagelos - kurz, die absolute Inkarnation dessen, wie sie Mainstream je erlebt hat. Und: «Easy for everybody to connect» - eine grosse Lüge! Von «Allen» kann hier gewiss nicht die Rede sein! Es ist nur die Fraktion derer, die zu faul, zu einfach, oder zu kompliziert sind, Email zu bedienen, Blogs zu lesen, Handynummern zu wählen. Ich habe mich nicht wochen-, sondern jahrelang gefragt: Weshalb hat es so eine grosse Anziehung? Warum entsagen die Nutzer den anderen Plattformen? Eine Antwort darauf wusste ich höchstens in Ansätzen. Klar-Myspace ist pubertierend, das muss jedem klar sein, der auf «browse» klickt und sich Profile anschaut. StudiVZ ist zu unschuldig, eine korrekte, ungefährliche, brave Errungenschaft, in deren Studienfach-Auswahlliste Juristik, BWL, Journalistik ganz weit oben stehen. Ich besah es mir von neuem: Das Desgin war nicht ganz so schlimm, es kostet nur wenig Mühe, es anzuschauen, auf der Seite zu bleiben. Der Geschmack, der sich bei mir einstellt, wenn ich mich Dingen widme, die mir nicht behagen, war so bitter nicht. Ab jetzt also Facebook.
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.