Aug 24, 2009

Fast Sarajevo VI

Opulentes Budapest. Bruetend heiss sitzt die Stadt da unter dem stahlblauen Himmel. Waehrend ich in Pest beim Verlassen des Bahnhofs die leicht abschuessigen Strassen hinab zur Donau gefuehrt werde, erwarten mich auf der anderen Flussseite die steilen Felswaende des Gellert-Berges, auf dem eine riesenhafte, steinerne Frau steht, in ihren ueber dem Kopf erhobenen Haenden haelt sie eine grosse Feder. Ich mache mir nichts aus den lockenden Aussichtspunkten dort oben, sondern gehe stracks in das Danubias Hotel, in dessen alter, orientalisch anmutender Therme ich die naechsten vier Stunden verbringe. Ich schlendere ueber die mosaikgemusterten Boeden, tauche von einem Thermalbad ins naechste, sitze auf den steinernen Baenken inmitten der Badenden, sitze in den Dampfbaedern und Trockensaunas und vergesse. Hier drin entkommt man dem Laerm und der Hitze der Stadt, hier drin hoert man nicht den Verkehr, die Touristenmassen oder die einmotorigen Maschinen, die beim Red Bull Air Race um den Gellert-Berg duesen und unter den Bruecken ueber die Donau hindurch. In der Therme vernimmt man nur das Plaetschern des Wassers, das tausendfach widerhallende Gemurmel der Gaeste und die leisen Gespraeche der beiden schachspielenden Ungarn neben mir.

1 comment:

  1. Das wurde aber auch Zeit, werter Herr Poet, dass sie uns, ihre Leserschaft, mit neuem Stoff versorgten...aber liegen diese Ereignisse nicht schon ein paar Tage zurueck...sollten sie sich nicht langst in anderen, weniger turistisch bevoelkerten Gegenden befinden? Hochachtungsvoll...und weiterhin eine gute Reise wuenschend. Anna

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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.