Nov 9, 2008

the happening world

«Der Himmel über dem Hafen hat die Farbe eines Fernsehers, der auf einen toten Kanal geschaltet ist.»
Die Nacht ist mild, geruchslos. Der Himmel ein dunstiges Etwas, durch ihn wabert das Streulicht der Industrie und des Hafens wie Milchschaum und erhellt die Strassen wie eine alte, matte Leuchtstoffröhre. Die Kioske haben geschlossen, in einem Callshop im Jungbusch aber finde ich Zigaretten. Ich gehe ins Cafe Riz. Hier dauert das Pils noch, zwar nicht sieben Minuten, aber auch nicht weit davon entfernt. Ein älterer Türke bedient die Bar, er hat weisse Haare wie ein Chinese, poliert Gläser. Der Zapfhahn tropft. Die Musik rinnt an den holzgetäfelten Wänden herunter, Lounge-Jazz, flüssig wie kalte Luft. Der Tag geht vorüber, er geht langsam durch die Strassen der Quadrate, H6, G5, F4, die Baustelle. Vorbei am Rathaus, E5. Ich gehe in die entgegengesetzte Richtung, ins Dunkle. Frage mich, wann ich sie wiedersehe werde.

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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.