May 13, 2009

Fast Berlin VII

Zwei Schockerlebnisse: Das Fahrradtempo auf den Strassen und Bürgersteigen hat mich weder abgestumpft noch vorsichtiger gemacht. Heute morgen beim aus-der-Hofeinfahrt-fahren erstmal ein Kind umgefahren, das mit seiner Mutter auf dem Gehweg raste. Der Kleine ist glatt auf die Backsteine gefallen, die auf einer Palette an der Strasse aufgeschichtet sind. Enormes Glück, dass er sich nichts gebrochen oder rausgehauen hat. Ich war 15 Minuten lang unter Schock, die freundlichen Bauarbeiter mit der Flex aber fix und haben sofort Verbandskasten und Kühlung bereit gehabt. Vorbildlich. Die Mutter wusste auch gerade einen Unfallchirurgen um die Ecke. Ich musste nichts machen - nur verdattert wegfahren und mir strengere Regeln im Zweiradverkehr auferlegen.

Dann heute abend beim Nach-Hause-Kommen an derselben Stelle während des Abbiegens von links von einem Radfahrer geschnitten geworden, wir sind kurz aneinander hängengeblieben, auch rhetorisch, er brachte aber nur heraus «Halt doch mal die Spur!», was ein ziemlich mickriger Beitrag zu seinem Fehlverhalten (links überholen) und meinem (abbiegen ohne Handzeichen) war. Viele - auch ich - finden es vielleicht unschicklich, sich in einer frei verwalteten Stadt wie Berlin an profane Verkehrsregeln wie diese zu halten. Dabei kann ich eigentlich nur die James-Dean-Warnung ausgeben: «Drive carefully - the life you save might be mine».

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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.