Oct 4, 2009

Fast Sarajevo XXVII

In Tivat mimte ich einen Franzosen. Ich gab meinem Englisch einen schnarrenden R-Laut, redete trocken, aber mit einem Singsang, der so musikalisch und fliessend war, dass es klang wie angeboren.

Die Russen haben Budva in Beschlag genommen, von ihnen kommen in den letzten Jahren mehr und mehr in die Küstenstadt am Fjord von Kotor, sie gelangen dorthin mit ihren grossvolumigen Wagenkolonnen oder dem Privatjet. Montenegro hat den Charme von Italien mit französischen und slawischen Sprenkeln, die Städte am Meer sind Ansammlungen von Palazzi, umrahmt von grimmig aussehenden Mauern, die sich bis in die Felshänge über der Bucht hinauferstrecken. Man kann hier alles mieten; von Autos über Clubs und Yachten bis hin zu Learjets für einen kurzen Ausflug an ein anderes Meer, oder einfach bleiben und vom ohrenbetäubenden Musikwirrwarr in den engen Gassen Kotors überrascht werden, das die Bars und Kneipen ab 10 Uhr abends veranstalten. Durch die beengten Verhältnisse durchdringt der Electropop jeden Winkel des Stadtfleckens, nachts gehört der Ort den Jungen.

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