Охрид - 30.08.
Meine Vermietering klopfte um kurz nach fuenf nachmittags an meine Tuer und weckte mich aus Traeumen, in denen ich mich anderswo verortet hatte, aber sicherlich nicht hier, in einem Bett in der Altstadt von Ohrid. Es hatte kurz geregnet und die spaetsommerliche Dusche liess die Pflastersteine der Strassen matt glaenzen. Als ich aus dem Haus ging, in dem ich ein kleines Zimmer mit Balkon mietete, fand ich mich im geschaeftigen Treiben der Einwohner wieder, Touristen waren nur noch wenige in der Stadt. Ich machte eine Runde durch einige der orthodoxen Kirchen, es soll einst 356 davon in Ohrid gegeben haben, eine fuer jeden Tag! In allen, die ich besuchte, fanden gerade Hochzeiten statt. Spaeter, als ich beim Eindunkeln vor der Sveta Sofija sass, erklang rechts der froehliche Gesang einer Gaesteschar aus einem Restaurant, von links der Folk-Pop des Festivals und von hinter mir, aus einer Bar, Blues. Die Tage vergehen ereignislos, genau wie ich es wuenschte, der See ist wellig und scheint dunkel, immer oefters haengen schwere Wolken drohend von Norden in unsere Bucht, und der Horizont ueber dem See ist schon seit Tagen in Dunst getaucht. Das Thermometer in der Fussgaengerzone haelt an seinen 35grad fest. Die Maenner mit den weissen Westen putzen ihre Jetskies, die jetzt, mit dem schwindenden Strom an Touristen, kaum mehr in Anspruch genommen werden. Auch die Hauptstaedter reisen langsam ab. Ich stelle mir Regenzeit am adriatischen Meer vor, in der Hafenstadt Vlore.
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.