Vlore. 7.10.
Sinty erreichte mich auf meiner mazedonischen Nummer, die ueber einen albanischen Anbieter lief, just als ich mich dazu entschlossen hatte, Richtung Sueden ans Meer zu fahren. Wir tranken ein letztes Bier im "Radio", einer Kneipe des Blloku. Hier war Nostalgie bereits chic und alte Telefone, Schreibmaschinen und Schirmlampen standen auf antiken Tischen, die Tapeten hatten Kommunismus-cuoleur, Leuchter bestrahlten die Decken in arabesquen Mustern. Anderswo herrschte noch eine grosse Sucht nach der Moderne und es wuerde Jahre dauern, bis der Wert des Alten Sphaeren erreichte wie in Deutschland.
Am naechsten Tag fuhr ich los. Nach drei Stunden Gedudel war ich in Vlore, ich sass auf der Rueckbank eines VW Minibusses eingezwaengt zwischen einem Polizisten und einer jungen Frau. Der staendige, tuerkisch anmutende Folkpop fing an, mir auf die Nerven zu gehen.
Auf halbem Weg zu den schoensten Straenden Albaniens verbrachte ich zwei Naechte in der 120'000 Einwohner zaehlenden Hafenstadt Vlore, ein etwas unmotivierter Versuch, in eine duenner besiedelte Region zu kommen, zumindest ist es in diesem Abschnitt der Kueste sauberer als weiter noerdlich, bei Durres. Molly ueberliess mir ihre Wohnung fuer die Dauer meines Aufenthaltes. Ich fuhr in der Gegend herum, nach Berrat und an die Kiesstraende im Sueden der Bucht und kuemmerte mich doch wenig darum, wo ich war und wohin ich fuhr. Auf Mollys Rat hin nahm ich dann fruehmorgens den Transferbus nach Saranda. Die Kuestenstrasse dorthin ist ein Traum, ebenso wie auch "Saranda" als Traumstadt erscheint, der Bus schlaengelt sich eine steile Passstrasse hinauf, nur um dann auf der anderen Seite in endlosen Serpentinen ueber malerischen Straenden und Buchten voller bunt bemalter Bunker wieder hinabzugleiten.
Sep 19, 2009
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.