Erster Tag des Nichtrauchens. Und seit langem mal wieder ein Abend, der konsequent fürs Schreiben verwendet werden soll. Ausgerechnet heute aber spielt das Stammcafé Pop, wo sonst gute, leichte Abendmusik durch den Saal hallte, durch die gepolsterten Stühle und Sessel. Draussen, vor dem Fenster, liegen die Strassen in mattem Nacht-Schwarz, sitzen Leute in mattem Natrium-Orange, fährt und unterhält sich alles lautlos, weil innen die Musik dröhnt.
Die Fahrradfahrten durch die Stadt bekommen langsam einen prägenden Charakter. Es gibt die morgendliche Zur-Arbeit-Fahrt, in der linken Hand der Kaffee-to-go, in der Brusttasche der Werksausweis. Es gibt die Kurzfahrten zur Redaktion der FAZ in der Mittelstrasse, durch die ruhige Linienstrasse und für einige, lange Häuserblocks entlang der Gesetztheit von Mitte. Es gibt die Tourneen zum betahaus und immer erst spät wieder zurück, diese eine, lange Gerade, vorbei am Alexa und der Berliner Zeitung. Es gibt die nächtlichen Kreuzfahrten an die Friedrich- und andere Strassen und morgens verstrubbelt durch die Sonne zur Arbeit, es gibt die abendlichen (ja ich gebe es zu) Fitness-Fahrten zu den Arkaden und die sonntäglichen Trips zum Kino Babylon. Dort residiert das Berlin Projekt, eine neue Kirche für Berlins umliegende Stadtteile. Wer sich mit Kirche, Gottesdienst, evangelischer Praxis oder jungem und erfrischendem Glauben nicht auskennt, kann das jeden Sonntag von elf bis halb ein Uhr in einer unkomplizierten und für Neue offenen Atmosphäre nachholen.
Freitag ist Berlin interessant. Es gibt eine Ausstellung in Friedrichshain mit Interessierten, die ihre Lieblingsprojekte in kurzen Vorträgen erläutern und Exponaten darlegen. Link.
Schon etwas länger her ist die Finissage im Stadtbad Wedding. Es war eine an Englisch äusserst reiche Gesellschaft, was vielleicht ungewöhnich, in Galeristenkreisen aber üblich sein mag. Die Kabel-, Licht- und Toninstallationen in den bunkerartigen Korridoren wirkten verstörend, die Konzerte im Tanzraum waren angenehm skurril, die Bar war gewohnt langsam.
Jun 9, 2009
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.