Jun 5, 2009

the happening world

No one would have believed in the last years of the nieteenth century that this world was being watched keenly and closely by intelligences greater than man’s and yet as mortal as his own; that as men busied themselves about their various concerns they were scrutinised and studied [...]. With infinite complacency, men went to and fro over this globe about their little affairs, serene in their assurance of their empire over matter. [...] No one gave a thought to the older worlds of space as sources of human danger, or thought of them only to dismiss the idea of life upon them as impossible or improbable. [...] Yet across the gulf of space, minds that are to our minds as ours are to those of the beasts that perish, intellects vast and cool and and unsympathetic, regarded this world with envious eyes, and slowly and surely drew their plans against us.

Bei den Ideen des Zentrums für Politische Schönheit muss ich ja immer an H.G. Wells Geschichten «The Time Machine» und «War Of The Worlds» denken. In ihnen zeichnete der Autor während des zu Ende gehenden neunzehnten Jahrhunderts eine Zukunft, die so gar nicht science war: Dass die Menschheit verdummen würde, in naher oder auch ferner Zukunft, dass sich das Beschäftigungsfeld unserer Nachfahren nicht in Richtung Weltraumerforschung oder Weltformel entwickeln sollte, sondern in Richtung – Nabelschau. In seinem Buch «The Time Machine» sind die beiden Völker der Eloi und Morlocks sosehr mit sich selbst beschäftigt, dass für Forschung ohnehin kaum Zeit bliebe.

Diese düstere Dystopie entwerfen auch die Köpfe des Zentrums für Politische Schönheit. Allerdings mischen sie dem Gedanken noch eine anthropologische Wirkrichtung bei. Sie wollen die dem Menschen einst eigene Einzigartigkeit, ohne seine Einfallslosigkeit oder Selbstbezogenheit für die Nachwelt konservieren, sozusagen. Ein Filmstill fürs Jahr 4000 mit den dümmsten Sprüchen von heute. Denn, und das scheint ihre Botschaft zu sein, in ihrer ständigen Selbstsuche und Individualisierung tragen heutige Bürger nichts Konstruktives mehr zur gesellschaftlichen Entwicklung bei. Anstatt uns neue Denkwelten zu erschliessen und alte neu zu entdecken, folgen viele blindlings den von Werbung, Medien und «Zeitgeist» angebotenen Extrawelten des scheinbar hochentwickelten Lebens. In gewissen Kreisen ist es einfach chic geworden, eine phlegmatische Grundhaltung zu kultivieren, sich grundsätzlich zu beschweren und ganz allgemein seine Ideen, Träume und seine Moral second-hand aus Magazinen oder von Vorbildern zu beziehen. Wir vertrauen auf unsere Herrschaft über die gängigsten Faktoren und überlassen den Rest denjenigen, die sich damit ohnehin beruflich auseinandersetzen müssen.

Mit dieser Gewaltenteilung fahren wir eigentlich ganz gut – wir müssen uns weniger Gedanken machen und die anderen haben genug zu arbeiten. Vielleicht ist es diese Abgabe von Mündigkeit, durch die sich viele gedrängt sehen, mehr Zeit in die Selbstverwirklichung im Beruf zu investieren. Das Resultat ist simpel: Freizeits-Einbussen für alle.

Und selbst wenn sich die direkten Folgen nicht so einfach beziffern lassen, die dieser Rückzug aus der gesellschaftlichen Mitgestaltungssphäre nach sich zieht: Die Auswirkungen sind ja offensichtlich genug. Viele sind unzufrieden – und niemand tut etwas dagegen. Wieviel befriedigender wäre der Versuch, ganz eigennützig allein dem Drang nach Schönheit zu folgen? Na klar ist das eine Utopie. Aber eine Utopie ist auch immer nur so unerreichbar, wie die allgemeine Einschätzung vorgibt. Sie ist nicht käuflich – und deswegen nicht zu haben?!

No comments:

Post a Comment

Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.