Die Liste der ungelesenen Blogs bewegt sich schon seit Wochen im dreistelligen Bereich. Veranstaltungsempfehlungen, Ausstellungen, Einladungen liegen im Stapel des readers schon lange wie tote Konserven aus der Vergangenheit. Das Zimmer ist bis auf die Möbel fast leer und ungewöhnlich aufgeräumt. Ab heute abend wohnt hier jemand anders. Ich schwinge mich ein letzes Mal aufs Rad für eine ausgedehnte Tournee durch den Stadtteil. Kopien besorgen, Bescheinigungen und frischgewaschene, gebügelte Hemden abholen, Cheques aushändigen lassen, ungelesene Post abholen. Es sind filigrane Arbeitsschritte, ein Werkeln am feingliedrigen Uhrwerk von Leben, Ferien, Bürokratie; kleine tastende Justierungen, damit auch alles seinen geordneten Lauf gehen kann und sich die Welt hier, in Westeuropa, auch ordentlich weiterdreht, wenn ich weg bin. Es ist ein letztes Aufatmen und Ausatmen des Grossstadtorganismus', danach beginnt eine Art Winterschlaf, wenn auch daraus wenige elektronische Träume entweichen werden.
Ich gehe auf Reisen.
Jul 31, 2009
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Ihr Senf, bitte. Am besten verdaulich und nicht zu dick aufgetragen.